Willkommen in der virtuellen Galerie//Biosemiotischer Garten
Ralf Jurszo - Zauberpflanzen
Sieben Billionen Jahre vor meiner Geburt / war ich eine Schwertlilie. // Meine Wurzeln / saugten sich / in einen Stern. // Auf seinem dunklen Wasser /schwamm / meine blaue Riesenblüte ...
erzählte mir der Dichter Arno Holz. Recht hat er. Ich nahm einen Schluck von meinem Engelstrompeten-Aufguss und fand mich unversehens als intergalaktischer Marienkäfer auf einer weichen und leicht gefurchten, grünen Fläche wieder.
Sie schwankte ein wenig.
Hoch über mir hingen riesige, weiße halbdurchsichtige Kugeln. Sie hielten mit sehr dünnen röhrenähnlichen Elementen Verbindung zu einer Art Baumstamm.
Auf meinen sechs kurzen Beinen - wie koordiniert man die eigentlich?- eilte ich in Richtung des Baumstammes. Es roch leicht nach Blattläusen. Plötzlich stand ich am Rand des grünen Plateaus und schaute nach unten auf weitere weiße Kugeln. Noch ein Schritt und ich fiel und flog. War doch vielleicht noch ein Rest Bilsenkraut im Tee gewesen`?
Die kleine, ungeordnete Auswahl aus meiner privaten Floristik zeigt eine Sammlung von handgemalten, eigentlich nicht reproduzierbaren Pflanzenbildern als meditative Imaginationen, die sich in farbigen Materialien auf dunklem Grund manifestieren. Sie sind durchweg 24x18cm groß, nur die Schattenblume hat die Maße 70x50cm. Das Projkt begann 2007.
Gemalt mit Interferenzfarben, die keine Pigmente enthalten, sondern nur aus feinsten Glimmerpartikeln bestehen: Sie erzeugen auf schwarzem Grund einen unwirklich erscheinenden Farbschleier, der je nach Blickwinkel des Betrachters stärker oder schwächer in Erscheinung tritt und sich auch mit dem Winkel des Lichteinfalls in seiner Intensität verändert. Die Bilder dieser „Zauberpflanzen“ verändern sich also immer ein wenig, je nach dem, wie sich der Betrachter davor bewegt.
Warum „Zauberpflanzen“?
Zum Teil wurden diese Pflanzen schon in der Antike für medizinische Zwecke verwendet, manche hielt man für Bestandteile der „Flugsalbe“, und viele werden auch heute noch von Magie-kundigen Menschen in einem rituellen Rahmen zur ganzheitlichen Heilung und Bewusstseinserweiterung benutzt.
Die digitale Galerie//Biosemiotischer Garten arbeitet im Zusammenhang mit der analogen Galerie Alles wird schön e.V. , Hamburg-Harburg, Friedrich-Naumann-Straße 27. Im BIOSEMIOTISCHEN GARTEN werden Ausstellungen veranstaltet unter dem Leitmotiv Zwiegespräch mit der Natur als interdisziplinäres Thema im Bereich von Kunst, Wissenschaft und Technik . Es werden KünstlerInnen angesprochen, die in diesem Themenbereich schon arbeiten oder Ansätze zum Motiv in ihrer Arbeit haben. Denkbar ist auch, dass gezielt bei KünstlerInnen angefragt wird, ob sie zu diesem Thema Zwiegespräch mit der Natur etwas erarbeiten möchten.
Funktion: in der Galerie - die Maus links geklickt, Taste festgehalten und die Maus gleichzeitig bewegt, zeigt die vier Galeriewände - die BesucherInnen können auf das einzelne Bild klicken, um es zu vergrößern und Informationen zum Bild zu erhalten. Im Menuepunkt Archiv könnendie vorherigen Ausstellung betrachtet werden.
